Farbrikikonen in Wuppertal
Die Region Wuppertal, mit Barmen und Elberfeld als Zentren, war Mitte des 19. Jahrhunderts eines der größten Wirtschaftszentren des europäischen Kontinents und eine der ersten Industrieregionen Deutschlands. Unternehmerfamilien aus Elberfeld und Barmen, welche sich durch einen ausgeprägten Unternehmergeist auszeichneten, suchten in ganz Europa nach neuen Herstellungstechniken, sicherten den Absatz ihrer Waren mit einem Netz von Handelsniederlassungen, während ihre Investitionen von einem sich entwickelnden heimischen Banksektor finanziert wurden. Diese Innovationsbereitschaft der Wuppertaler Unternehmer verschaffte der Region bis weit in das 19. Jahrhundert hinein einen Entwicklungsvorsprung in Deutschland – lange bevor sich bis zur Jahrhundertwende mit dem Ruhrgebiet, Sachsen, Berlin, Oberschlesien oder der Rheinschiene neue (schwer)industrielle Zentren herausbildeten. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts waren die Städte Barmen und Elberfeld bedeutender als Dortmund, Duisburg oder Düsseldorf. Der Strukturwandel machte Wuppertal als Industriestadt ähnlich wie den Ruhrgebietsstädten schwer zu schaffen. Während das Ruhrgebiet seit den 1980er Jahren öffentliche Mittel zur Verfügung gestellt bekam, wurde das Bergische Städtedreieck mit den Städten Wuppertal, Solingen und Remscheid seitens des Landes lange Zeit nicht als förderungsbedürftig angesehen.
Die Recherche und Analyse umfasst das Aufspüren und Analysieren historischer Fabrikanlagen in der Region Wuppertal. Historie, Bautypische Merkmale und Charakteristika sollen heraus- und gegenübergestellt werden. Referenzen im Umgang mit historischer, industrieller Bausubstanz, welche wiederbelebt und eine adäquate Nutzung zugeführt wurde, gilt es zu erforschen.
Am Beispiel der alten Fabrikanalage für Metallverarbeitung von Halbach & Meister an der Germanenstraße 41a in Wuppertal aus den 1920er Jahren sollen gemeinsam Umnutzungskonzepte entwickelt werden.
Kaiser & Dicke, Barmen, historische Aufnahme
zuletzt bearbeitet am: 21.06.2023