Konzeptionen zur Strangsanierung an mehrgeschossigen Wohngebäuden in Westdeutschland aus den Jahren 1950 bis 1980
Projektleitung: Prof. Georg Giebeler, Carolin Ebbing
Auftragsforschung für die Vonovia SE, Bochum
Strangsanierung ist kein technisches Problem.
Es ist ein Problem der Geschwindigkeit.
In Deutschland sind über 40% der Wohnbauten zwischen 1949 und 1979 errichtet. Heute, mindestens 40 Jahre später, sind deren Wasser- und Abwasserinstallationen am Ende ihrer Nutzbarkeit und müssen ersetzt werden. Eine für die Bewohner in höchstem Maße belastende Baumaßnahme.
Die Vonovia SE ist Eigentümerin von über 400.000 Wohnungen und damit das größte Immobilienunternehmen Deutschlands. Strangsanierungen sind für die Vonovia nicht nur ein ökonomisches Risiko, sondern beeinträchtigen unter Umständen auch das Ansehen der Firma.
Das Forschungsprojekt untersucht, welche Methoden geeignet sind, Strangsanierungen zu beschleunigen oder zumindest für die Bewohner erträglicher zu gestalten. Daraus sind jeweils sechs Konzepte zur Positionierung des neuen Strangs und zum Bauablauf entstanden: konventionelle Ansätze wie der neue Strang am WC oder unkonventionelle Ideen wie teilvorgefertigte Komplettbäder zum Einschub in den Bestand.
Sämtliche Konzepte wurden an 203 realen Wohnungen der Vonovia auf Sinnhaftigkeit untersucht und statistisch ausgewertet. Auf dieser Basis haben die Autoren eine Handlungsanweisung für Planer entwickelt, die es erlaubt, im Vorfeld abschätzen zu können, welche der zwei mal sechs Konzepte für das anstehende Projekt in die Überlegungen einbezogen werden sollten.
zuletzt bearbeitet am: 01.06.2023